Let It Be – Auf ein Neues!

Let It Be – Auf ein Neues!

Das umfangreiche und aufschlussreiche neue Boxset Let It Be – 50th Anniversary Edition besticht mit überarbeiteten Songs, Studio-Outtakes sowie einem unveröffentlichten Original-Mix. Das Boxset wirft ein neues Licht auf die Fab Four und räumt mit einigen Mythen auf.

Hinlänglich bekannt dürfte sein, dass Let It Be 1970 zwar als letztes offizielles Studioalbum erschienen ist, die Songs aber bereits vor der Fertigstellung des Vorgängeralbums Abbey Road geschrieben worden sind. Zuerst wurden die Rohaufnahmen des bei Fans kontrovers diskutierten Albums an den US-amerikanischen Musikproduzenten Harvey Phillip „Phil“ Spector übergeben. Spector, der in den 1960er und 1970er Jahren für seine Arbeit mit Ike & Tina Turner, George Harrison, John Lennon und den Ramones bekannt wurde, ist für seine „Wall of Sound“-Produktion berühmt und schüttet diesen auch über die Songs von Let It Be aus. 2003 bereinigt ein unzufriedener Paul McCartney das Album von seiner Opulenz (Let It Be… Naked).

Für die Let It Be - 50th Anniversary Edition übernahm Giles Martin, Sohn des verstorbenen Beatles-Produzenten George Martin, die Aufgabe, eine Balance zwischen den beiden Produktionen zu finden. Martin hat in den letzten Jahren vier Beatles-Alben neu abgemischt (z. B. Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band und Abbey Road). Damit ist er heute der am längsten aktive Beatles-Produzent und übertrifft sogar seinen berühmten Vater.

Martins Version von Let It Be - 50th Anniversary Edition dürfte Fans weltweit begeistern und ist ab sofort in Deutschland erhältlich. Zusammen mit Toningenieur Sam Okell hat Martin das Album in Stereo, 5.1 Surround DTS und Dolby Atmos gemischt. Ebenfalls enthalten sind unveröffentlichte Versionen und Jams aus den Get Back-Sessions sowie zwei verschiedene Versionen der Let It Be-Dokumentation aus dem Jahr 1970 (die Originaldokumentation unter der Regie von Michael Lindsay-Hogg und eine neue, sechsstündige Neufassung unter der Regie von Peter Jackson).

Ich persönlich freue mich auf die Neubearbeitung, auch wenn ich der Spector-Version nie ablehnend gegenüberstand.

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